Professioneller Wahnsinn in Świnoujście

2012|05|15

Das diesjährige Fama-Festival bietet nicht nur Wettbewerbsvorstellungen der Teilnehmer an, aber auch un-gewöhnliche Events, d.h. einzigartige Konzerte mit der Teilnahme anerkannter Künstler, deren Schaffen die aktuellen Trends der polnischen Musikszene setzt.

Dieses Jahr stehen auf dem Spielplan zwei Ereignisse, deren gemeinsamer Nenner und spiritus movens MARCIN MASECKI ist – ein Pianist und Komponist, der zum neuen Geist der polnischen Jazzmusik ausgerufen wurde und dessen Schaffen tief in der klassischen Musik verwurzelt ist.

Am Mittwoch, dem 15 August wird das Konzert des Duetts BOEING (Marcin Masecki – Klavier, Michał Górczyński – Klarinette) stattfinden. Das Thema des Programms unter dem Titel „Mozart“ ist das berühmte Klarinettenkonzert A-Dur des Komponisten. Im dualistischen Geist wandert die Boeing durch Mozarts Partitur, mal näher mal am Original vorbei. Wir laden Sie herzlich ein, sich den kreativen und unvorhersehbaren Dialog mit dem führenden Werk des Komponisten anzuhören.

Einen Tag später, am Donnerstag, den 16 August wird das Jazz-Sextett PROFESJONALIZM auftreten. Die Gruppe wird das Material aus ihrem Debüt-Album „Chopin Chopin Chopin“ (Lado ABC, 2011) präsentieren. Der Komponist Masecki griff hier auf seine Kindheitserlebnisse zurück, als er seine Zeit auf Spielveranstaltungen verbracht hatte, deren musikalischer Hintergrund die Werke der klassischen Musikbildung gestalteten: traditionelle Jazzmusik, Big Bands der 1930er Jahre und die europäische Klassik. Profesjonalizm verbindet Klänge und Stile, um sie gegeneinander zu kontrastieren. Das Publikum spielt die Rolle des Arbiters.

Der „Professionalismus“ der Gruppe besteht aus der Erfahrung und Kunstfertigkeit, über die die Musiker der Warschauer unabhängigen Szene verfügen. Die Musiker spielen, die Blicke auf die Noten gerichtet, das Ganze dirigiert Masecki. Die Musiker spielen mit Phantasie: elegant und mit Humor. In dem Maße, wie die weiteren Kompositionen nacheinander folgen, spielt die erste Geige der Wahnsinn, der die Macht über die Komposition übernimmt; Das Konzert mündet in einer musikalischen Dekonstruktion, die mitunter von einer szenischen Verwirrung begleitet wird – die Noten fliegen über der Bühne und die Musiker verlassen in wilder Flucht ihre Instrumente.